Wahnsinn! Der AEC schlägt die Falken zum Playoffauftakt!

Mit einer grandiosen kämpferischen Leistung hat der AEC das erste Spiel der Playoffserie mit 6:3 für sich entschieden. Im Wurmbergstadion zu Braunlage, im Harzer Schneetreiben, gelang den Heidschnucken, gegen den Vorrundenmeister und Titelverteidiger, ein wichtiger Bigpoint. Am kommenden Sonntag hat man nun die Chance die Falken aus den Playoffs zu kegeln und das Meisterschaftsfinale zu buchen.

Personell gab es auf beim AEC wenige Neuigkeiten. Domantas Cypas kehrte nach seiner Sperre aus dem HSV-Spiel wieder ins Team zurück. Neben dem Langzeitverletzten Marc Petermann fehlte, wie schon in den letzten Partien Simon Nilsson. Bei den Falken gab es hingegen zwei namhafte Ausfälle. Mit Filip Mrava und Jörn Weikamp fielen bei den Harzern zwei treffsichere Stürmer aus, wohingegen Topscorer Regan Nagy und Routinier Jakub Wiecki wieder im Kader standen.

Rein statistisch auf diese Saison bezogen gingen die Harzer als klarer Favorit in das Spiel. Drei der vier Saisonspiele hatten die Falken für sich entscheiden können, stellten zudem die beste Abwehr der Liga und konnten mit einer Unterzahlquote von über 90 % aufhorchen lassen. Einige Gründe warum der Vorjahresmeister auch in diesem Jahr wieder die Vorrunde als erster abschloss. Passend dazu wartete der AEC seit fast 10 Jahren auf einen Pflichtspielsieg auf dem Wurmberg. Die Rollen waren damit klar verteilt.

Vor 822 Zuschauern, davon rund 70 mitgereiste AEC-Fans, entwickelte sich im ersten Durchgang ein ausgeglichenes Spiel. Zwar hatte der AEC früh in der Partie die Chance in Überzahl etwas zählbares zu produzieren, aber die Hausherren ließen die Heidschnucken nicht gefährlich werden.

Zwar hatte der AEC in der Folge, trotz ausgeglichener Spielanteile, die vielleicht qualitativ besseren Möglichkeiten, welche aber auf beiden Seiten zunächst Mangelware blieben. So fiel der Führungstreffer des AEC durch Yannick Henry dann doch ein wenig überraschend, als sein Schuss hinter Falken-Keeper Dupuis einschlug (14.). Demianiuk und Cypas hatten im Anschluss vielleicht sogar auf 2:0 erhöhen können. Stattdessen schlugen die Hausherren zurück. Kafka konnte den Puck an AEC-Keeper Adam Beukeboom vorbei bugsieren und stellte mit dem 1:1 den Pausenstand her.

Der AEC kam besser in den zweiten Durchgang und durch Domantas Cypas Schuss, von blauen Linie, bereits in der 22. Minute zur erneuten Führung und drängte anschließend auf den dritten Treffer. Doch die Falken antworteten wieder abgezockt: Topscorer Nagy stellte den erneuten Ausgleich her (31.). Zur Mitte der Partie begann man somit wieder bei null.

Auf der Strafbank gewinnt man bekanntlich keine Spiele, besonders nicht gegen den amtierenden Meister. Bereits vor zwei Wochen waren die vielen Strafen einer der Gründe für die Niederlage an gleicher Stelle gewesen, als man zwei Gegentreffer in Unterzahl schlucken musste. Nun kassierten die Heidschnucken wieder Strafen und Braunlage arbeitete an der erstmaligen Führung. Zweimal ging dies gut, auch weil die Gäste mit Leidenschaft und Einsatz und einem immer besser werdenden Adam Beukeboom, die Scheibe aus der Gefahrenzone brachten. Doch die dritte Strafe brachte das 2:3 aus Sicht des AEC (39.) und sollte dann auch der Pausenstand nach vierzig Minuten sein. Übrigens der gleiche Stand, wie vor fast genau einem Jahr, als man sich hier auch im ersten Spiel der Halbfinalserie getroffen hatte. Geschichte wiederholt sich manchmal.

Doch dieses Mal sollte alles anders sein. Benjamin Kosianski traf per Abstauber und verdecktem Schuss und drehte mit seinem Doppelpack (43. + 47.) das Match zu Gunsten des AEC. Als dann Boris Drozd nur drei Minuten später das 5:3 folgen ließ, wurde aus der wagen Hoffnung, die greifbare Chance auf eine kleine Sensation.

Nur wenig später kassierte Domantas Cypas aber fünf unnötige Minuten in der Kühlbox und gab der Schlussoffensive der Falken damit die Steilvorlage. Mit beherzten Einsatz und einem aggressivem Penaltykilling hielten die Heidschnucken den Gegner allerdings möglichst vom eigenen Kasten fern. Und wenn dann doch ein Schuss durchkam, war da immer noch Adam Beukeboom, der erfolgreich entschärfte.

Spätestens nachdem dann die Strafe abgelaufen war und der AEC wieder mit fünf Feldspielern agieren durfte, wurden die Fans der Falken nun immer stiller, während die Feierstimmung bei den AEC-Anhängern kaum noch zu bremsen war.

Falken-Coach Jozef Potac spielte dann in den Schlussminuten seine letzte Karte aus und holte Keeper Dupuis für den sechsten Feldspieler aufs Eis. Hier kam Braunlage wieder zu Chancen, aber Beukeboom hielt. 37 Sekunden vor Ende konnte dann AEC-Kapitän Vadim Kulabuchov die Scheibe im leeren Tor unterbringen und damit die endgültige Entscheidung herbeiführen.

 

AEC 1, Falken 0.

 

Bei der anschließenden Pressekonferenz lobte AEC-Coach Troy Stephens sein Team für die „Energie und Leistung“, mahnte aber an, dass man zu viele Strafen kassiert habe. Zudem trat er ein wenig auf die Euphoriebremse: „Aber es ist nur ein Spiel. Schauen wir am Sonntag!“

Mit diesem Sieg stößt der AEC die Tür zum Finale schon zur Hälfte auf, wird aber am Sonntag auf hochmotivierte Falken treffen, wenn es ab 16:00 in Adendorf zum zweiten Aufeinandertreffen kommt. Der AEC empfiehlt hier unbedingt den Vorverkauf zu nutzen, welcher für die Playoffs keine zusätzlichen VVK-Gebühren enthält. Den Vorverkauf findet man im AEC-Ticketshop ➡️ https://www.eventim-light.com/.../e/63e5dfb70001013eafdf3775. Sollten noch Restkarten an der Abendkasse erhältlich sein, öffnet diese am Sonntag mit dem Einlass um 15 Uhr.

 

Den Rest der Liga wollen wir aber auch nicht unter den Tisch fallen lassen: Im Pokalhalbfinale besiegten die Beach Devils die Wunstorf Lions mit 7:4 und gehen in der Serie mit 1:0 in Führung. Bereits morgen können dann die Timmendorfer das Pokalfinale, gegen den HSV, mit einem weiteren Sieg dingfest machen.

 

 

EC Harzer Falken - Adendorfer EC 3:6 (1:1,2:1,0:4)

Serienstand 0:1

Drittel Zeit Tor     Team Torschütze 1. Assist 2. Assist
1 13:06 0:1   EQ AEC HENRY HEITMANN BAUMGARDT
1 18:56 1:1   EQ HFA KAFKA VINCI CHALOUPKA
2 21:35 1:2   EQ AEC CYPAS DEMIANIUK KULABUKHOV
2 30:08 2:2   EQ HFA NAGY CHALOUPKA KAFKA
2 38:11 3:2   PP1 HFA SPELLEKEN WIECKI SCHIRMACHER
3 42:55 3:3   EQ AEC KOSIANSKI CERNYCH PETERSEN
3 46:03 3:4 GWG EQ AEC KOSIANSKI CYPAS HEITMANN
3 49:10 3:5   EQ AEC DROZD TOMECKO  
3 59:23 3:6 EN EQ AEC KULABUKHOV DEMIANIUK  
 
Für den Adendorfer EC auf dem Eis: Adam Beukeboom, (Andreas Bierzahn) – Wladislaw Baumgardt, Max Petersen, Ruslan Cernych, Rasid Saitov, Domantas Cypas – Dmytro Demianiuk, Benjamin Kosianski, Kamil Hajsman, Yannick Henry, David Tomecko, Viktor Andrushchenko, Vadim Kulabuchov, Tufan Salfeld, Viktor Ladewig, Boris Drozd, Pascal Heitmann.
822
Schiedsrichter: Finkel, Lehmann (Kelm, Schuster)
Schüsse aufs Tor: -
Strafen: HFA 2 - AEC 11
PP: HFA 1/4 – AEC 0/1