Playoffs wir kommen! Der AEC schießt sich gegen Bremen warm

Der AEC steht in den Playoffs! Vor über 1000 Zuschauern, im Walter-Maack-Eisstadion schlug man, auch in der Höhe, verdient die Weserstars Bremen mit 12:4. Dank der gleichzeitigen Schützenhilfe des HSV, haben die Heidschnucken somit ihr Saisonziel erreicht und werden mit den besten Teams der Liga um die Meisterschaft kämpfen.

Wie schon die letzten Spiele musste Coach Troy Stephens ein wenig umformieren. Zwar meldete sich Wladislaw Baumgardt wieder fit, dafür musste kurzfristig aber Ruslan Cernych passen. Dazu fehlte Dmytro Demianiuk wegen seiner Sperre aus dem Mittwochsspiel gegen den ECW. Doch diese personellen Probleme dürfte man beim Gast als Luxusproblem ansehen: Bremen trat, wie schon in den letzten Wochen, mit nur zehn Feldspielern an, wobei sich dies im Laufe des Spiels verletzungsbedingt noch auf neun reduzierte. So gesehen darf man froh sein, dass die Partie stattfinden konnte und die Weserstars, trotz der zu erwartenden Niederlage, sich auf den Weg gemacht hatten.

Es war ein recht verhaltener Beginn, ein Kontrastprogramm zum temporeichen Mittwoch. Zwar kam der AEC durch Tufan Salfeld nach 30 Sekunden zum ersten Abschluss, aber es entwickelte sich noch nicht der rechte Zug im Spiel. Pascal Heitmann prüfte eine Minute später erstmals Bremens Keeper Jean-Pierre Oesterle richtig, ehe er in der 3. Minute bei einem Pass von Domantas Cypas einen Sekundenbruchteil zu spät war.

Anschließend kassierten die Heidschnucken die erste Strafe, wobei der AEC hier mehr Gefahr ausstrahlte als der Gegner in Überzahl. In der 6. Minute buchten dann auch die Gäste die Kühlbox und diese brachte Führung für den AEC. David Tomecko ließ einen Schlagschuss von der blauen Linie los, der Oesterle im Zeitlupentempo durch die Schoner rutschte.

Für den AEC war dieses Tor der erhoffte Brustlöser, den ab hier spielten nur noch die Hausherren. Bremen wirkte indisponiert, kam zu spät und verlor viele Duelle an der Bande. Einzig und allein die mangelhafte Chancenverwertung des AEC ließ die Bremer noch im Spiel. Einige Unterbrechungen unterbrachen dann ein wenig den Spielfluss und stoppten die Offensive vorerst.

Umso merkwürdiger fiel das 2:0. David Tomecko schoss von der Mittellinie und Oesterle rutschte die Scheibe über die Fanghand in den Kasten (14.).

Der AEC übernahm anschließend wieder das Zepter, hatte im nächsten Powerplay Chance über Chance, aber der letzte Pass wollte einfach nicht seinen Empfänger finden. So musste das 3:0 durch eine Einzelleistung fallen. Domantas Cypas tankte sich unnachahmlich durch und vollendete trocken (18.). David Tomecko hatte sogar noch die Möglichkeit zum Hattrick, zielte aber bei seinem Konter zu hoch (20.).

Die 3-Tore-Führung wäre ein gute Ruhekissen für die Pause gewesen. Doch Sekunden vor der Schlusssirene kam es zur Konfusion im Adendorfer Torraum, der im unnötigen, und sehr schmeichelhaften, Anschlusstreffer für die Gäste endete.

Das die Leichtigkeit der ersten Minuten verflogen war, merkte man, zu Beginn des zweiten Drittels, schnell. Bremen griff früher an, war griffiger und erkämpfte sich mehr Pucks in der neutralen Zone. Passend dazu fiel früh das 3:2 durch Henderson (21.). Während beim AEC nun kaum noch ein Pass den Adressaten fand, hatten die Weserstars ihre beste Phase. Ein Konter (23.) und Pfostentreffer (26.) hätten so fast für den Ausgleich gesorgt.

Es musste daher mal wieder eine Einzelaktion herhalten um die Bremer Deckung zu überwinden. Ein Flachschuss aus spitzem Winkel von Kamil Hajsman brachte das 4:2 für den AEC, aber noch nicht die erhoffte Sicherheit. Yannick Henry testete anschließend noch die Stabilität des gegnerischen Torgestänges, ehe man wieder eine Strafe kassierte. Boris Drozd hatte in der Kühlbox noch nicht ganz Platz genommen, als die Gäste das Powerplay mustergültig zum 4:3 nutzen. Direkt vom Bully war die Scheibe an die blaue Linie gewandert, von wo Noah Holms Schlagschuss flach im Eck einschlug.

Ein Wechselfehler der Gäste, eine knappe Zeigerumdrehung später, lud dann aber die Heidschnucken zum Gegenschlag ein: Pascal Heitmann nahm das Gastgeschenk an und stellte auf 5:3. Doch auch dieser Treffer brachte nicht die Selbstverständlichkeit beim Passspiel zurück. So ließ man das nächste Powerplay wieder ungenutzt verstreichen und den nächsten Pfostenschuss der Gäste zu, die im zweiten Durchgang einfach zu viel Platz hatten.

Zum Ende des Drittels machte sich dann aber dünne Personaldecke bei den Gästen immer mehr bemerkbar. Ein unpräziser Pass im Aufbau würde so von Viktor Andushchenko abgefangen der trocken zum 6:3 einschoss. Das 7:3 legte er nach einem tollen Sololauf Teamkollege Boris Drozd auf, der Oesterle als Höchststrafe tunnelte. Der Doppelschlag in Minute 39 läutete dann auch die Schlussoffensive des AEC ein, die den Rest der Partie andauern sollte.

Bremens streitbarer Spielertrainer, Andrew McPherson, hatte sich mit seiner letzten Aktion, im zweiten Abschnitt, 2 plus 2 Strafminuten eingehandelt. Der AEC startete den letzten Durchgang daher mit einer vierminütigen Überzahl. Theoretisch. Boris Drozd, per Abstauber (41.) und Max Petersen, per Abfälscher (42.), ließen McPherson ein wenig früher aus der Box und ließen nun keine Zweifel mehr ab Ausgang der Partie.

Vadim Kulabuchovs Treffer in der 45. machte es dann zweistellig, gegen nun überforderte Gäste. Passend dazu ließ Pascal Heitmann, in die Feierlichkeiten des zehnten Tores, das elfte gleich folgen. Bremen kam in der Folge kaum noch zu Entlastungsangriffen und hatte vielfach Glück, dass der AEC nun wieder reihenweise Chancen liegenließ.

In der austrudelnden Schlussphase, einer entschiedenen Partie, sorgten dann Joshua Hazel für Bremen und Kamil Hajsman für den AEC für das 12:4-Endergebnis, dass, gemessen an Spielanteil und Chancen, auch in der Höhe verdient war.

 

22 in the books, 6 to go.

 

Der Sieg des AEC wurde dann durch das Ergebnis aus dem Parallelspiel veredelt. In Stellingen gewann der HSV gegen die Beach Devils mit 5:2 und verschaffte damit dem AEC einen 12-Punkte-Vorsprung auf die Timmendorfer. Zwar könnten die Teufel in den vier ausstehenden Partien noch mit dem AEC punktemäßig gleichziehen, aber das würde erfordern, dass die Heidschnucken jede Partie verlieren und die um 40 Tore bessere Tordifferenz zusätzlich verspielen. Der AEC steht damit in den Playoffs!

Morgen geht es dann wieder auswärts weiter. Dann müssen die Heidschnucken bei den Icefighters in Salzgitter antreten und sich schon mal ein wenig für die Playoffs testen.

 

Die Spieler des Abends: Bremens Noah Holm (links) und für den AEC David Tomecko (rechts).

 

Adendorfer EC - Weserstars Bremen 12:4 (3:1,4:2,5:1)

Drittel Zeit Tor     Team Torschütze 1. Assist 2. Assist
1 07:10 1:0   PP1 AEC TOMECKO KULABUKHOV HAJSMAN
1 13:18 2:0   EQ AEC TOMECKO PETERSEN DROZD
1 17:53 3:0   EQ AEC CYPAS HAJSMAN BARKOVSKIS
1 19:42 3:1   EQ WSB HANEWINKEL HENDERSON HOLM
2 20:52 3:2   EQ WSB HENDERSON RATAJCZAK HOLM
2 27:45 4:2   EQ AEC HAJSMAN DROZD TOMECKO
2 30:47 4:3   EQ WSB HOLM MCPHERSON HENDERSON
2 31:50 5:3 GWG EQ AEC HEITMANN TOMECKO BARKOVSKIS
2 38:05 6:3   EQ AEC ANDRYUSHCHENKO KULABUKHOV SALFELD
2 38:51 7:3   EQ AEC DROZD ANDRYUSHCHENKO HAJSMAN
3 40:36 8:3   PP1 AEC DROZD KULABUKHOV  
3 41:37 9:3   PP1 AEC PETERSEN KOSIANSKI HEITMANN
3 44:53 10:3   EQ AEC KULABUKHOV ANDRYUSHCHENKO HAJSMAN
3 45:17 11:3   EQ AEC HEITMANN NILSSON KOSIANSKI
3 56:19 11:4   EQ WSB HEZEL STUMM HOFFMANN
3 57:59 12:4   EQ AEC HAJSMAN TOMECKO PETERSEN
 
Für den Adendorfer EC auf dem Eis: Andreas Bierzahn (Adam Beukeboom) – Wladislaw Baumgardt, Max Petersen, Yannick Herny, Rasid Saitov, Domantas Cypas – Benjamin Kosianski, Kamil Hajsman, David Tomecko, Simon Nilsson, Viktor Andrushchenko, Vadim Kulabuchov, Tufan Salfeld, Viktor Ladewig, Boris Drozd, Pascal Heitmann.
1012
Schiedsrichter: Meier (Voß, Loist)
Schüsse aufs Tor: 53 -25
Strafen: AEC 4 – WST 14
PP: AEC 3/7 - WST 1/2