Clevere Jadehaie holen sich drei Punkte beim AEC

Der AEC kann so langsam aber sicher mit dem 4. Tabellenplatz planen. Nach der Niederlage gegen Salzgitter musste man sich, in einer hochklassigen Partie, den Jadehaien mit 2:7 geschlagen geben, wobei das Ergebnis ein wenig zu hoch ausfiel.

 

Während der ECW mit allen Leistungsträgern, die zuletzt Bremen mit 18:3 abschossen, in Adendorf anreiste, musste Coach Troy Stephens in der Verteidigung wieder auf Marc Petermann und Wladislaw Baumgardt verzichten. Viel Eiszeit für die verbliebenen Vertreter.

Gleich vorneweg: Es war ein Spiel das deutlich mehr Zuschauer verdient gehabt hätte, aber die notgedrungene Spielverlegung auf einen Mittwoch, aufgrund des engen Spielplans, ließ andere Termine nicht mehr zu. So kamen „nur“ 547 Zuschauer und Fans in den Genuss der Partie, in der beide Teams richtig gutes Offensiveishockey zeigten.

Vom ersten Bully an war klar, Standeishockey würde es heute nicht geben. Gast und Gastgeber gaben von Beginn an Vollgas und erst mit der Schlusssirene sollte dies ein Ende finden. Die Haie kamen nach einem versprungenem Puck zu ersten Möglichkeit in Minute 2, ehe AEC-Stürmer Viktor Ladewig zwei Minuten später, bei seinem Versuch, zu hoch zielte.

Der ECW kam etwas besser in die Partie, hielt den AEC mit aggressiver Defensive gut vom eigenen Tor weg, vergab aber die erste Überzahl des Abends. Nach Ablauf der Strafe kamen die Hausherren dann ein wenig besser in die Partie. In der 9. Minute konnte Benjamin Kosianski Schuss noch abgeblockt werden, doch nur wenig später fand Domantas Cypas Stürmer Dmytro Demianiuk am langen Pfosten, der aber an ECW-Keeper Cmutovs scheiterte.

Diese Chance läutete eine wilde Phase des Spiels ein. Auf einen AEC-Angriff folgte der sofortige Gegenangriff – Chancen auf beiden Seiten inbegriffen. Welche Extraklasse der ECW im Kader vereint zeigte sich dann aber in der 14. Minute. Barkovskis tankte sich ins AEC-Drittel und fand Dejdar. Der ehemalige DEL-Profi ließ AEC-Keeper Adam Beukeboom, per Rückhandschlenzer, keine Chance.

Der AEC antwortete sofort, doch der Pass von Viktor Andrushchenko fand keinen Abnehmer. Die Gäste blieben aber auch weiter brandgefährlich, Jache scheiterte mit einem Konter an Beukeboom. (16.). Zwei Minuten später hatte dann die tschechisch-slowakische AEC-Sturmreihe zwei gute Abschlüsse, ehe Pascal Heitmann seinen Konter über den Kasten setzte.

Das erste Powerplay des Abends für den AEC brachte zwei gefährliche Konter für die Gäste und einen Pfostenkracher von Andrushchenko, den der eine oder andere schon im Tor sah. Als dann die Schlusssirene ertönte gab es noch ein paar Unstimmigkeiten auf dem Eis, die Barkovskis zwei Minuten in der Kühlbox einbrachten. Die Heidschnucken begannen den zweiten Durchgang somit in doppelter Überzahl.

Aufgrund des personellen Nachteils blieben die Jadehaie sehr passiv zu Wiederbeginn. So konnte Domantas Cypas genau Maß nehmen und zimmerte die Scheibe von der blauen Linie in den Winkel zum Ausgleich. Aus der verbleibenden Überzahl machte der AEC dann leider nichts mehr. Ab hier lief der Spielfilm dann leider aus sich unserer Heidschnucken in die falsche Richtung.

Kosianski fing sich 2 Minuten ein, der ECW daher im Powerplay. Tretjakovs spielte einen Traumpass quer durch den Slot und fand Kollege Balakuns am langen Pfosten (25.). Boris Drozd hatte im Anschluss auf der anderen Seite, per Direktabnahme, die Möglichkeit zum Ausgleich, fand aber nur Cmutovs. Die Gäste machten es besser: Tretjakovs zog hinters Tor und spielte aus dem Office punktgenau in den Slot, wo Barkovskis nur noch vollenden musste. Beukeboom wieder chancenlos.

Es folgte nun eine zweite wilde Phase, mit Vorteilen für den ECW. Allerdings blieb der AEC auch in diesen Minuten nicht ohne Abschluss. Boris Drozd versuchte es in Minute 31 mit einem krachenden Schlagschuss, fand aber wieder nur Cmutovs. Auf der Gegenseite hatte die Hausherren bei einem Pfostentreffer Glück, während Beukeboom nun immer mehr sein Können zeigen musste.

In der 35. Minute bekam der AEC dann den Puck nicht aus dem eigenen Drittel und hätte sich hier schon fast den vierten Gegentreffer einschenken lassen, doch die Gäste vergaben die Chance. So bestrafte Kamil Hajsman die Gäste im Gegenzug, als er eine verunglückte Abwehr Cmutovs zum 2:3 abstauben konnte.

Dieses knappe Ergebnis hätte man sicher gerne in die Pause genommen. Doch dann patzte die Defensive wieder und ließ sich den Puck hinter dem eigenen Tor abluchsen. Ein Pass später klinkte Tretjakovs zum 2:4 ein (39.). Passend dazu vergab Hajsman auf der anderen Seite den Anschlusstreffer vor der Pause. Es gibt Tage da läuft es einfach nicht.

Und es gibt Drittel da geht nichts zusammen. Das dritte war so eines.

Der ECW ließ den AEC kaum Luft holen, presste hoch und hoffte auf schnelle Puckgewinne. So kamen die Hausherren kaum zu gefährlichen Offensivaktionen. Andrushchenkos Schuss blieb zunächst der einzige, zu Beginn des letzten Abschnitts. Dem Ergebnis geschuldet musste der AEC zudem ein wenig mehr ins Risiko gehen, was dem ECW Räume bot, die man nutzte. Jache setzte zum Solo an und spielte den viel zu freien Piskunovs an, der nur noch einzuschieben brauchte. Wirkungstreffer Nummer eins.

Drei Tore sind im Eishockey manchmal nichts. Aber dafür muss man das Momentum auf seiner Seite haben. Eben nur Momente nach dem 2:5 hatte Kamil Hajsman wieder den Anschlusstreffer für seine Heidschnucken auf der Kelle, blieb aber wieder nur zweiter Sieger. Anschließend kassierte man die nächste Strafe. Spiele gewinnt man bekanntlich nicht in der Kühlbox, man verliert sie da höchstens.

In Unterzahl hatte der AEC wieder ein wenig Glück, da die Gäste wieder nur das Torgestänge trafen. Die Strafe war kaum abgelaufen, als die Haie sich ihrerseits für die Kühlbox qualifizierten. Doch eine unnötige Aktion später und auch Domantas Cypas durfte 2 Minuten zuschauen. Die Chance zum Powerplay damit zunichte. Bei 4 gegen 4 hatte man anschließend noch die Konterchance durch Hajsman, aber wieder blieb Cmutovs Sieger.

Der AEC investierte weiterhin viel, teilweise zu viel. Dmytro Demianiuk schien in der 50. Minute etwas übermotiviert, als er Tim Maier mit einem Bandencheck erwischte und dieser anschließend von den Sanitätern behandelt werden musste. An dieser Stelle: Gute Besserung, Tim! „Dima“ durfte anschließend Duschen und fehlt somit auch Freitag gegen Bremen.

Auf dem Eis war mit der anschließenden fünfminütigen Unterzahl für den AEC, bei knapp zehn Minuten Restzeit, die Partie eigentlich gelaufen. Passend dazu spielten die Gäste in Überzahl sauber aus und stellten durch Dejdar auf 2:6 (54.). Nach Ablauf der Reststrafe ging beim AEC dann erst einmal wenig zusammen. So legte der ECW durch Asmolksi noch das 2:7 nach (58.). In den Schlussminuten schienen dann aber die Heidschnucken bei der Ehre gepackt, versuchten aber erfolglos eine weitere Korrektur des Spielstandes.

Unterm Strich bleibt ein verdienter Sieg für die Jadehaie, aber auch ein Ergebnis, dass dann doch um ein bis zwei Treffer zu hoch ausfiel, gemessen an den Chancen und Spielanteilen.

 

21 in the books, 7 to go.

 

Mit weiterhin 7 Zählern Rückstand auf Platz drei muss man sich beim AEC nun mehr oder minder mit Rang 4 anfreunden. Zwar bleibt die theoretische Chance weiter bestehen, aber um diese weiter zu erhalten dürfte man nun keinen Punkt mehr abgeben und auf mehrere Niederlagen der drittplatzierten Icefighters hoffen. Eher unrealistisch.

Realistisch muss man nun seine Hausaufgaben für Platz 4 machen. Mit einem Sieg am Freitag gegen Bremen und einer, nicht unmöglichen, Niederlage der Beach Devils in Hamburg, wäre diese Aufgabe dann erfolgreich erledigt. Also bis Freitag!

 

 

Adendorfer EC - EC Wilhelmshaven Sande 2:7 (0:1,2:3,0:3)

Drittel Zeit Tor     Team Torschütze 1. Assist 2. Assist
1 13:46 0:1   EQ ECW DEJDAR BARKOVSKIS TRETJAKOVS
2 20:31 1:1   PP2 AEC CYPAS ANDRYUSHCHENKO  
2 24:24 1:2   PP1 ECW BALAKUNS TRETJAKOVS BARKOVSKIS
2 26:52 1:3 GWG EQ ECW BARKOVSKIS TRETJAKOVS BÄRENS
2 36:15 2:3   EQ AEC HAJSMAN   DEMIANIUK
2 38:50 2:4   EQ ECW TRETJAKOVS BARKOVSKIS DEJDAR
3 44:10 2:5   EQ ECW PISKUNOVS JACHE ROHAC
3 53:23 2:6   PP1 ECW DEJDAR TRETJAKOVS BARKOVSKIS
3 57:45 2:7   EQ ECW ASMOLSKI JACHE GALWAS
 
Für den Adendorfer EC auf dem Eis: Adam Beukeboom (Andreas Bierzahn) – Max Petersen, Ruslan Cernych, Yannick Henry, Rasid Saitov, Domantas Cypas – Dmytro Demianiuk, Benjamin Kosianski, Kamil Hajsman, David Tomecko, Viktor Andrushchenko, Vadim Kulabuchov, Tufan Salfeld, Viktor Ladewig, Boris Drozd, Pascal Heitmann.
547
Schiedsrichter: Edler (Blanck, Loist)
Schüsse aufs Tor: 30 – 46
Strafen: AEC 33 – ECW 8
PP: AEC 1/3 - ECW 2/5