Das 6-Punkte-Wochenende ist perfekt!

Aufgabe erfüllt! Nach dem glatten 5:0 am Freitag in Bremen konnte der AEC auch gegen die Wunstorf Lions drei Punkte einfahren. Gegen den extrem defensiv eingestellten Aufsteiger mühte man sich dabei lange, gewann aber ungefährdet mit 8:2.

 

Wer unter den über 1000 Zuschauern, im wieder gut gefüllten Walter-Maack-Eisstadion, ein ähnliches Schützenfest wie zu Beginn der Saison erwartet hatte, wurde ein wenig enttäuscht. Denn der Tabellenletzte hat sich seit dem 1:16 im Oktober nicht nur personell besser aufgestellt, sondern auch die ein oder andere Lektion dazugelernt.

Die taktische Ausrichtung der Löwen war klar: Ganz tief stehen und auf Konter hoffen. Mit fünf Mann vor dem eigenen Kasten machte man die Räume eng und schloss die Passwege für den Gegner. Schüsse wurden geblockt und wenn dann doch einer durchkam stand da ja immer noch Philip Grittner im Kasten. Wunstorfs Keeper, im letzten Jahr noch für den AEC auf dem Eis, sollte seine Arbeit recht ordentlich machen.

Der AEC musste hingegen kurzfristig auf die angeschlagenen Demianiuk und Baumgardt verzichten, die ihre Blessuren aus dem Bremenspiel auskurierten. Mit Sande und Salzgitter warf hier bereits das nächste Wochenende seinen langen Schatten, wenn man gegen die direkten Konkurrenten um die Playoffplätze antritt. Für Adam Beukeboom rotierte Andreas Bierzahn mal wieder in den Kasten der Heidschnucken.

Gegen die extrem tief verteidigenden Gäste setzte der AEC auf extreme Offensive. Oft mit nur einem Verteidiger zu Absicherung an der blauen Linie. Eine taktische Maßnahme die in den Anfangsminuten aber den Gästen zu 2 Möglichkeiten verhalf. Einfache Puckverluste führten zu Kontern, welche die Lions aber leichtfertig vergaben.

Mit dem weiteren Spielverlauf setzte sich der AEC aber immer öfter im gegnerischen Drittel fest und ließ Scheibe und Gegner laufen. Wunstorf hingegen konnte sich hier kaum noch befreien und wehrte sich auch mit einigen nicht legalen Mitteln, profitierte aber zunächst noch von der sehr großzügigen Regelauslegung von Hauptschiedsrichter Edler. Und von leichtfertigen Puckverlusten des AEC. So musste „Ando Bierzahn“ in Minute 15 wieder in höchster Not retten um die Gästeführung zu verhindern.

Doch mit der ersten Strafe für die Gäste kam auch zusätzlicher Platz auf dem Eis, den die Hausherren zu nutzen wussten. Viktor Andrushchenko überlief einfach einen Gegner, hatte freie Bahn und schloss trocken zum 1:0 ab (17.). Der Knoten war damit gelöst und die Lions wirkten von der intensiven Defensivarbeit ein wenig müde. Der AEC roch Lunte und kam noch vor der ersten Pausensirene zum 2:0. Benjamin Kosianski konnte einen Schuss von Rasid Saitov mustergültig abfälschen (20.).

Wunstorf überraschte den AEC mit dem ersten Angriffs des zweiten Drittels und scheiterte wieder an den eigenen Nerven. Die Heidschnucken zeigten sich hingegen unbeeindruckt und spielten ihr Programm geduldig herunter und kamen durch Kapitän Vadim Kulabuchov zu einem Pfostentreffer. Auch die erste Unterzahl für die Adendorfer fand zumeist im Drittel der Gäste statt, wobei zumindest zwei halbgare Schüsse von Bierzahn entschärft werden mussten. In der zweiten Überzahl des AEC, drei Minuten später, musste „Ando“ dann auch wieder sein Können zeigen. Die Lions kamen wieder zu einem Konter, scheiterten aber an sich, Bierzahn und dem Pfosten.

Offensiv ließ der AEC ein wenig zu viel liegen, was die Gäste nur motivierte vielleicht die Sensation zu schaffen. Doch in der 35. Minute entschied sich das Match. Wunstorf konterte ein weiteres Mal, hatte sogar Bierzahn geschlagen, aber der Puck wurde in letzter Sekunde von der Linie gekratzt. Im Gegenzug traf der Yannick Henry zum 3:0.

Bei den Lions war nun bis zur Pause die Luft raus, während der AEC zum Sturmlauf ansetzte und sich 13 Sekunden vor Drittelende belohnte. Benjamin Kosianski netzte zum 4:0.

Im letzten Abschnitt kam der AEC schnell in Unterzahl und fing sich dann auch das erste Gegentor. Dabei legte sich der sonst starke Bierzahn die Scheibe unglücklich selbst ins Tor. Arne Schneekönig schoss „Ando“ an und bevor dieser die Scheibe wiederfinden konnte, trudelte der Puck über die Linie.

Zwar weckte der Anschlusstreffer noch einmal die müden Geister der Gäste auf, aber mit jeder Minute wurde es für die Lions schwerer, die munter anrennenden Heidschnucken, am nächsten Torerfolg zu hindern. Ab Minute 48. kamen sie dann öfter mal zu spät. Pascal Heitmanns Schuss konnte Grittner nur zum im Slot positionierten Kosianski abwehren und dieser zimmerte die Scheibe in die Maschen. Zwei Minuten später legte Heitmann dann mit einem präzisen Schlenzer nach. Kulabuchov und wieder Kosianski schraubten in der Folge das Ergebnis auf ein verdientes 8:1, ehe Wunstorf in den Schlusssekunden noch zum zweiten, ebenso verdienten, Ehrentreffer kam.

Man kann nur großen Respekt vor einem Team haben, dass sein 17 Saisonspiel in Folge verliert, aber bis zur letzten Sekunde alles aus sich rausholt.

 

14 in the books, 14 to go.

 

Für den AEC ist nach diesem 6-Punkte-Wochenende Halbzeit in der Liga. Nach gespielten 14 Partien hat man den angestrebten Playoffplatz inne und 5 Punkte Vorsprung vor dem ärgsten Konkurrenten aus Timmendorf, der bereits 2 Spiele mehr bestritten hat.

Am kommenden Wochenende warten dann zwei ganz harte Brocken auf den AEC. Am Freitag erwartet man die Icefighters, aktuell Tabellenzweiter, aus Salzgitter, während man am Samstag zum Dritten, den Jadehaien, nach Sande reisen muss. Interessanterweise duellierten sich beide kommenden Gegner auch an diesem Samstag: Sande schlug dabei Salzgitter mit 6:2 und verkürzte den Abstand zu den Stahlstädtern auf einen Punkt. Für dem AEC hingegen kann es schon ein richtungsweisendes Wochenende werden, wenn man im Kampf um Platz 2 und 3 noch einmal eingreifen will.

 

Die Spieler des Abends v.l.: Arne Schneekönig (Wunstorf Lions), Benjamin Hanke (ehem. AEC-Spieler, überreichte die Medaillen), AEC-Geschäftsführer Finn Sonntag, Benjamin Kosianski (Adendorfer EC) 

 

Adendorfer EC - ERC Wunstorf Lions 8:2 (2:0,2:0,4:2)

Drittel Zeit Tor     Team Torschütze 1. Assist 2. Assist
1 17:26 1:0   PP1 AEC ANDRYUSHCHENKO CYPAS BIERZAHN
1 19:30 2:0   EQ AEC KOSIANSKI SAITOV HEITMANN
2 35:12 3:0 GWG EQ AEC HENRY TOMECKO DROZD
2 39:47 4:0   EQ AEC KOSIANSKI HEITMANN  
3 41:13 4:1   PP1 WUN SCHNEEKÖNIG SCHULTZ  
3 47:56 5:1   EQ AEC KOSIANSKI HEITMANN  
3 50:13 6:1   EQ AEC HEITMANN ANDRYUSHCHENKO CYPAS
3 54:19 7:1   EQ AEC KULABUKHOV PETERSEN ANDRYUSHCHENKO
3 55:32 8:1   EQ AEC KOSIANSKI HAJSMAN HENRY
3 59:47 8:2   EQ WUN DOROSHKO    
 
Für den Adendorfer EC auf dem Eis: Andreas Bierzahn (Adam Beukeboom) – Max Petersen, Marc Petermann, Ruslan Cernych, Rasid Saitov, Domantas Cypas – Benjamin Kosianski, Kamil Hajsman, Yannick Henry, David Tomecko, Simon Nilsson, Viktor Andrushchenko, Vadim Kulabuchov, Viktor Ladewig, Tufan Salfeld, Boris Drozd, Pascal Heitmann.
1017
Schiedsrichter: Edler (Blanck, Loist)
Schüsse aufs Tor: -
Strafen: AEC 4 – WUN 4
PP: AEC 1/2 – WUN ½