AEC besiegt die Beach Devils in einem umkämpften Derby

Es war nicht immer schön, aber bis zum Ende spannend. Mit einem hart erkämpften 4:1 im Derby gegen die Beach Devils aus Timmendorf, gelang dem AEC die Revanche für das 0:3 an der Ostsee, vor zwei Wochen. Vor 933 Zuschauern waren es die Special-Teams und ein starker Adam Beukeboom, im AEC-Kasten, die eine enge Partie, zu Gunsten der Heidschnucken entschieden.

AEC-Coach Troy Stephens musste im Derby auf Top-Verteidiger Domantas Cypas verzichten, der bei der litauischen Nationalmannschaft in Kaunas weilt und den Baltic Challenge Cup ausspielt. Yannick Henry rückte daher wieder in die Deckung. Da sich kurzfristig Pascal Heitmann krank abmelden musste, sorgte dies auch in den Sturmreihen für weitere Rotation. Immerhin rückte hier wieder Kamil Hajsman ins Team und vervollständigte die zweite Reihe mit Tomecko und Drozd.

Auch die Gäste hatten mit personellen Problemen zu kämpfen, allerdings auch selbst verschuldete. Niklas Murto und Colin Whitt hatten sich, bei der 2:9-Niederlage gegen Salzgitter, jeweils eine Spieldauerstrafe eingehandelt und waren für das „Dorfderby“ gesperrt. Mit Kenneth Schnabel fehlte zudem ein wichtiger Offensivspieler weiterhin verletzt. Daher reihten sich auf dem Spielberichtsbogen lediglich ein Dutzend Spieler auf, was noch ein Faktor in dieser Partie werden sollte.

In den ersten Spielminuten wurde eines schnell klar: Einen Schönheitspreis würde dieses Spiel nicht gewinnen. Timmendorf stand tief und wartete mit 5 Mann in der neutralen Zone, um bei Puckgewinn mit schnellen Tempogegenstößen den Torerfolg zu suchen. Ein taktisches Mittel, was bereits in Minute 2 zur ersten Chance für die Gäste führte. Auf der anderen Seite tat sich der AEC mit der dichten Deckung der Devils richtig schwer. Erst in der 6. Spielminute kam Kapitän Vadim Kulabuchov erstmals frei zu Schuss, schoss aber am langen Eck vorbei. Wenig später bot sich AEC-Stürmer Dmytro Demianiuk noch eine weiter Einschussmöglichkeit, aber auch diese blieb ungenutzt.

Timmendorf hingegen hatte, bis zur ersten Strafzeit der Partie, die höheren Spielanteile und schien auch etwas zielstrebiger zu sein. In Minute 9 musste aber Beach Devil Dennis Overbeck in die Kühlbox und der AEC spielte Überzahl. Doch auch hier kamen die Hausherren zunächst nur schwer in die Aufstellung und hatten arge Probleme mit dem aggressiven Unterzahlspiel der Gäste. Die schwächten sich personell aber weiter und kassierten die nächsten 2 Minuten. Und blieben weiter gefährlich. AEC-Keeper Adam Beukeboom musste einen Konter der Devils entschärfen. Auf der Gegenseite wurde der AEC nun endlich abschlussfreudiger, blieb aber noch zu ungenau. Kamil Hajsman kam zum Schuss, platzierte den Puck aber zu zentral. Gäste-Goalie Joshua Reinstein hatte damit wenig Mühe.

Im Anschluss wanderte der nächste Devil in die Kühlbox und der AEC hatte nun die große Chance bei 5gg3 die Führung zu erzwingen. Jetzt wurde der Druck der Hausherren auch für die Gäste zuviel: Max Petersen hielt den Schläger goldrichtig in einen Schlagschuss und fälschte so unhaltbar für Reinstein zum 1:0 ab. Damit war die erste Strafzeit der Gäste zwar von der Uhr, aber die zweite lief noch. Bei 5gg4 schob Viktor Andrushchenko Reinstein die Scheibe durch die Hosenträger und stellte auf 2:0. Ein Ergebnis, was bis hierhin ein wenig glücklich war, aber endlich einmal zeigte sich der AEC effektiv im Verwerten seiner Chancen.

Timmendorf beantwortete die AEC-Führung sofort mit aggressiverem Forechecking, während der AEC nun ein wenig auf die Bremse trat und sich um mehr Kontrolle im Spiel bemühte. Bis zur Pausensirene entwickelte sich daher eine etwas offenere Partie, was Chancen auf beiden Seiten zuließ. Während „Dima“ und Benjamin Kosianski hier für den AEC verpassten, vergaben die Timmendorfer einen sehr aussichtsreichen Konter.

Die Gäste kamen deutlich besser in den zweiten Durchgang. Die aggressive Spielweise zeigte beim AEC Wirkung und Adam Beukeboom rückte nun immer öfter in den Fokus. So kam es wie es kommen musste: AEC-Verteidiger Wladislaw Baumgardt musste in Kühlbox. Warum man sich gegen die Devils möglichst von der Strafbank fernhält zeigten die Gäste dann auch gleich. Juho Takkula ließ mit einer schönen Einzelleistung zwei Gegenspieler stehen und traf zum Anschlusstreffer. Kaum eine Minute später spielte der AEC wieder Unterzahl und der mögliche Ausgleich lag in der Luft. Doch ein Schuss von blauen Linie streichelte nur den Außenpfosten. Dies blieb allerdings die beste Chance der Gäste im Powerplay, da die Heidschnucken nun besser in der Deckung standen.

Insgesamt war es vom AEC aber ein gebrauchtes Drittel, wobei das Beste noch der Stand von 2:1 nach vierzig Minuten war. Viel zu oft verlor man den Puck im Aufbau an den Gegner und spielte so den Devils voll in die Karten. Lediglich Keeper Beukeboom und die miese Chancenverwertung der Gäste ließ die knappe Führung bestehen. Offensiv fand der AEC im zweiten Abschnitt zu selten statt, wobei Kosianski und Andrushchenko ein mögliches 3:1 liegen ließen.

Das Bild änderte sich auch im Schlussdrittel erst einmal nicht. Timmendorf blieb aggressiv, zwang den AEC zu Fehlern und kam regelmäßig zum Abschluss. Allerdings war die Streuung dabei zu groß und AEC-Keeper Adam Beukeboom schien auch mit jedem gehaltenen Schuss zu wachsen. Während die Gäste also ihre Chancen nicht nutzten, zeigten sich die Heidschnucken dann richtig abgezockt. In Minute 47. besetzte Timmendorf wieder die Kühlbox und der AEC kam endlich wieder zu Chancen. Hier war es dann Boris Drozd, der den Puck im Winkel des Gästetores unterbringen konnte und vielleicht für eine kleine Vorentscheidung sorgte (49.).

Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass am heutigen Abend wohl nicht mehr viele Tore fallen werden. Beide Torhüter zeigten starke Leistungen und der AEC schien im Anschluss nicht mehr gewillt ins Risiko zu gehen. So lief das letzte Powerplay der Hausherren gänzlich ohne Abschluss von der Uhr. Allerdings auch die Zeit, die wiederum den Beach Devils davonlief.

In den letzten Minuten wurde es trotzdem noch ein wenig spannend. Timmendorf warf nun alles nach vorne, was Raum für Konter des AEC schaffte. Kamil Hajsman scheiterte am Pfosten, Vadim Kulabuchov wurde einschussbereit gestört (55.). Beide Keeper konnten sich nun noch weitere Male auszeichnen, sollten aber bis zum Ende des Spiels nicht mehr überwunden werden. Dabei bot sich Viktor Andrushchenko in Minute 59 die Riesenmöglichkeit zum 4:1, doch beim Schuss brach Adendorfs Nummer 22 der Schläger. Kann man sich nicht ausdenken.

Timmendorf setzte anschließend alles auf eine Karte, nahm Keeper Reinstein vom Eis und brachte den 6. Angreifer um sich zügig das 4:1 zu fangen. David Tomecko traf mit einem langen Befreiungsschlag, fast von der eigenen Grundlinie, ins leere Tor, zur endgültigen Entscheidung im Derby.

 

Neben der geglückten Revanche kassierte man natürlich drei wichtige Zähler ein, die den AEC, vorübergehend, auf den dritten Rang in der Tabelle hieven. Dabei hatte man überraschende Schützenhilfe. Der HSV gewann in Stellingen überraschend gegen Meister Braunlage mit 6:3 und brachte den Harzern die erste Pflichtspielniederlage bei. Damit hat dann auch das letzte Team der Liga seine weiße Weste verloren. In Bremen verloren die Weserstars, in der letzten Partie des Tages, deutlich mit 1:10 gegen die Jadehaie aus Sande.

Während am restlichen Wochenende noch weitere 4 Spiele stattfinden und noch für einige Verschiebungen in der Tabelle sorgen werden, hat der AEC bis nächsten Samstag Pause. Dann erwarten die Heidschnucken um 20:00 Uhr die Falken aus Braunlage.

 

Adendorfer EC - Beach Devils Timmendorfer Strand 4:1 (2:0,0:1,2:0)

Drittel Zeit Tor     Team Torschütze 1. Assist 2. Assist
1 11:42 1:0   PP2 AEC PETERSEN KULABUKHOV TOMECKO
1 13:18 2:0 GWG PP1 AEC ANDRYUSHCHENKO HENRY CERNYCH
2 22:55 2:1   PP1 CET TAKKULA SYNOWIEC  
3 48:16 3:1   PP1 AEC DROZD TOMECKO HAJSMAN
3 58:54 4:1 EN EQ AEC TOMECKO CERNYCH  
 
Für den Adendorfer EC auf dem Eis: Adam Beukeboom, (Andreas Bierzahn) – Wladislav Baumgardt, Max Petersen, Marc Petermann, Ruslan Cernych, Yannick Henry, Rasid Saitov – Dmytro Demianiuk, Benjamin Kosianski, Kamil Hajsman, David Tomecko, Simon Nilsson, Viktor Andrushchenko, Vadim Kulabuchov, Viktor Ladewig, Nicolai Hauslo, Tufan Salfeld, Boris Drozd.
933
Schiedsrichter: Meier (Froh, Merten)
Schüsse aufs Tor: AEC 28 / CET 38
Strafen: AEC 4 / CET 12
PP: AEC 3/6 / CET 1/2