Trainer Sensation - Eine Legende kehrt zurück

Das ist wahrscheinlich die Sportmeldung des Jahres 2022 für die Region Lüneburg. Troy Stephens kehrt 22 Jahre nach seinem Abschied aus Adendorf ins “heißeste Kühlhaus des Nordens“ zurück und wird das Team des Adendorfer EC, mit Falko Kucharek an seiner Seite, als Headcoach übernehmen.

 

Kaum jemand in der Lüneburger Region, der sich nicht an Troy Stephens erinnert, gilt er doch als der beste Stürmer, der je für die Heidschnucken auf dem Eis stand. Von 1998 bis 2000 wirbelte der kleine Stürmer die damalige 1. Liga sowie die Oberliga durcheinander und erzielte in genau 100 Ligaspielen für den AEC grandiose 91 Tore und 108 Vorlagen.

Angefangen bei den Peterborough Petes in der Ontario Hockey League (OHL) ging es für den heute 51-jährigen Kanadier nach seinen zwei Saisons in Adendorf zu weiteren namhaften Clubs in Deutschland. Unter anderem Bayreuth, Deggendorf, Essen, Leipzig und Riessersee standen auf Troys Deutschlandtour, ehe er seine beeindruckende aktive Karriere 2007 in Füssen beendete.

Nach seinem Karriereende zog es Troy, zusammen mit seiner aus Lüneburg stammenden Frau Bettina und dem inzwischen sechs Jahre alten Sohn Joshua, zurück in seine kanadische Heimat, wo er als Eishockeylehrer der schnellsten Mannschaftssportart der Welt weiter verbunden blieb. Zuletzt arbeitete Troy für das kanadische Unternehmen ES Hockey Training, für das er als Coach auf dem Eis stand und sein Wissen weiter vermitteln konnte.

Als 2020 sein Sohn “Josh“ Stephens von Kanada nach Adendorf wechselte und bis zum Corona-Lockdown ein Testspiel absolvieren konnte, kamen beidseitig erstmalig die Gedanken über eine Rückkehr von Troy als Trainer zum AEC auf. „Während meiner Zeit als Spieler für AEC lernte ich nicht nur meine zukünftige Frau kennen, sondern konnte auch von meinen Teamkollegen und Fans in die AEC-Familie aufgenommen werden. Die Atmosphäre im Walter-Maack-Eisstadion, die die Fans in diesen Saisons geschaffen haben, war magisch und etwas, dass ich nicht vergessen habe“, so Troy Stephens, der voller Vorfreude hinzufügt: „der AEC gab mir die Gelegenheit, mich als Hockeyspieler zu beweisen und jetzt habe ich das Glück, Adendorf mein Hockeywissen und meine Erfahrung in einer anderen Rolle zurückgeben zu können. Die Gelegenheit, den AEC zu coachen und wieder Teil der AEC-Familie zu sein, ist der Beweis, dass Träume wirklich wahr werden können.“

AEC Geschäftsführer Finn Sonntag steht seit bereits einiger Zeit im engen Austausch mit Stephens. Beide arbeiten in wöchentlichen Telefonaten am Team für die kommende Spielzeit. Mit einbezogen ist hier natürlich weiterhin Falko Kucharek der auch in der kommenden Saison als Co-Trainer agieren wird. „Troys Wunsch ist es ebenfalls das letztjährige Team weitgehend zusammenzuhalten. Er verfolgt die Liga und den AEC seit Jahren sehr intensiv und benötigt so keine große Eingewöhnung“, so Finn Sonntag. Dass der Adendorfer EC seit der vergangenen Saison überwiegend osteuropäisch geprägt ist, stört den ehemalige Superstürmer nicht: „wichtig ist, dass alle Eishockey spielen können und menschlich ins Team passen. Um Erfolg zu haben, musst du eine Familie sein. Das war der AEC damals, das war er in der vergangenen Saison und das wird er sicherlich auch in der kommenden Saison sein“, so Troy Stephens, der zum Saisonstart zusammen mit seiner Frau Bettina in Adendorf erwartet wird.