Presseerklärung der Adendorfer EC Eishockey–Betriebs UG (haftungsbeschränkt)

In der vergangenen Woche musste die Adendorfer EC Eishockey–Betriebs UG (haftungsbeschränkt) beim zuständigen Amtsgericht Lüneburg einen Insolvenzantrag stellen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die angestammte Heimspielstätte, dass Walter-Maack–Eisstadion, in der laufenden Saison nicht genutzt werden könnte. Nun fand an gestrigen Abend ein erstes Treffen zwischen Vertretern der Gesellschaft, Sponsoren, dem Bürgermeister der Gemeinde Adendorf, Herrn Maack, sowie dem vom Amtsgericht Lüneburg eingesetzten vorläufigen Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Christian Schreiber, statt. Das Treffen sollte dazu dienen, Über die Zukunft des Eisstadions sowie etwaige Sanierungsmöglichkeiten für das Adendorfer Eishockey zu informieren. Bei den Sponsoren fand das Treffen regen Zuspruch, so dass sich schließlich 20 Teilnehmer im Sitzungssaal des Adendorfer Rathauses einfanden.

 

Zunächst ergriff Bürgermeister Maack das Wort und stellte dar, wie es letztlich am vorvergangenen Freitag zu der Entscheidung kam, die für Dezember 2019 geplante Aufnahme des Betriebes des Eisstadions aus Sicherheitsgründen abzusagen. Auslöser für die Umstände, die letzten Endes dazu führten, die Halle geschlossen zu halten, waren zum einen die Lieferung und Befüllung falschen Motoröls für die Anlage sowie zum anderen die festgestellten Korrosionsschäden am Kessel. Die Absage des Betriebes hatte auch unmittelbar zur Folge, dass die erste Herrenmannschaft des AEC für die laufende Saison keine Heimspielstätte hatte. Auch Ausweichspielstätten waren nicht aufzutun. In der Folge sah man sich aufgrund laufender Verpflichtungen, denen nun künftig keine Einnahmen mehr entgegenstünden, zur Stellung eines Insolvenzantrags gezwungen.

Herr Maack berichtete der Zuhörerschaft, dass die Gemeinde die Problematik sehr ernst nehme und es insbesondere auch ihm als Verwaltungschef ein Herzensanliegen sei, das Eisstadion für Adendorf und Umgebung zu erhalten. Aus diesem Grunde habe bereits an diesem Montag der Verwaltungsausschuss getagt und für die Sanierung des Eisstadions einem Budget von 750.000 € zugestimmt. Ein entsprechender Ratsbeschluss solle Anfang Dezember 2019 gefasst werden. Herr Maack zeigte sich darüber hinaus guter Hoffnung, dass dieses Budget durch Fördergelder noch erweitert werden könne, so dass in jedem Fall eine nachhaltige Sanierung der Eisspielstätte erfolgen könne. Bereits am darauffolgenden Dienstag sei ein Fachmann mit den vorzunehmenden Planungen und Kalkulationen beauftragt worden. Noch vor Weihnachten werden der Gemeinde voraussichtlich erste Ergebnisse vorliegen, so dass dann auch zeitnah eine Ausschreibung erfolgen könne. Herr Maack äußerte Zuversicht, dass sämtliche erforderlichen Arbeiten so zügig ausgeführt werden könnten, dass der Eisbetrieb spätestens Ende September 2020 wieder aufgenommen werden könne.

Alsdann erläuterte auch Herr Sonntag noch einmal den Gang der Ereignisse und die auch für ihn persönlich sehr schweren letzten Tage und Wochen, zeigte sich aber zugleich optimistisch, dass das hochklassige Eishockey dem Standort Adendorf erhalten bleibe. So gebe es unter anderem bereits die Zusage des Verbandes, dass der AEC im kommenden Jahr, also in der Saison 2020/21, wieder in der Regionalliga Nord starten dürfe. Ebenso hätten viele Spieler bereits signalisiert, in der kommenden Saison sehr gern erneut für den AEC die Schlittschuhe schnüren zu wollen.

Der gerichtlich bestellte vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Schreiber, führte sodann aus, dass er zunächst beauftragt sei, sich ein Bild über die Vermögenslage der Gesellschaft zu verschaffen, gleichzeitig werde er aber auch Sanierungsmöglichkeiten prüfen. Hierbei komme insbesondere ein Insolvenzplan in Betracht, der es der Gesellschaft erlauben würde, in der kommenden Saison erneut am Spielbetrieb der Regionalliga Nord teilzunehmen. Derzeit sichte er die ihm von der Gesellschaft überlassenen Unterlagen und befinde sich in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung, die parallel entsprechende Budgetplanungen vornehme. Herr Schreiber hob hervor, welch wichtiges Signal das eindeutige Bekenntnis der Gemeinde zum Erhalt des Eisstadions auch für die Sanierungsmöglichkeiten der insolventen Gesellschaft darstelle. In Zeiten, in denen der Politik häufig vorgeworfen werde, nur zu reden und nicht zu handeln, habe die Gemeinde Adendorf eindrucksvoll gezeigt, dass es auch anders gehe und ihre Handlungsfähigkeit in kürzester Zeit unter Beweis gestellt.

Auch in den Wortbeiträgen der zahlreich vertretenen Sponsoren wurde trotz des zu erwartenden Verlustes der bereits für die laufende Saison gezahlten Sponsorengelder stets die weitere Unterstützung für das Eishockey in Adendorf betont und es wurden sogar Forderungsverzichte in Aussicht gestellt.

Alles in allem bleibt festzuhalten, dass in der Kürze der Zeit aus Richtung der Politik bereits wichtige Signale zum Erhalt des Eishockeys in Adendorf gesendet wurden und ebenfalls in den Sponsorenkreisen weiterhin die Bereitschaft besteht, die Mannschaft auch in dieser Krise tatkräftig zu unterstützen. Nichtsdestotrotz wird die Umsetzung eines Insolvenzplans und die Planung der kommenden Spielzeit zu einem Kraftakt werden, der auch in finanzieller Hinsicht erhebliches Engagement von dritter Seite erfordern wird. Potentielle Förderer und Unterstützer sind daher bereits jetzt gern angehalten, der Geschäftsführung oder dem vorläufigen Insolvenzverwalter ihr Interesse an einem künftigen Engagement anzuzeigen.

Alle Beteiligten hoffen, dass im Januar 2020 konkrete belastbare Zahlen für die anstehenden Sanierungsarbeiten am Eisstadion und die Umsetzung eines Insolvenzplans für die Gesellschaft vorgelegt werden können, um die Planungen für die kommende Saison rechtzeitig vertiefen zu können.